Bundesliga ohne sportlichen Wert
Piratinnen gewinnen gegen Rumpfkader aus Düsseldorf mit 12:2
JC 66 Bottrop – JC 71 Düsseldorf 12:2
(1. Bundesliga Nord, 3. Kampftag)
Auch wenn es die Zuschauer in der Dieter-Renz-Halle zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, als Roxana Conradus (-52 kg) nach 1:04 Minuten einen Ippon-Sieg gegen Katharina Jakubiuk feierte, war das Duell zwischen dem JC 66 Bottrop und dem JC 71 Düsseldorf faktisch entschieden. Denn die Gäste aus der Landeshauptstadt traten in der Folge verletzungsbedingt nur noch zu vier der noch offenen elf Vergleiche an.
Der einzige Punkt für die Gäste im ersten Durchgang resultierte dann auch noch ausgerechnet aus einer Disqualifikation von Myriam Balvier gegen Miranda Wolfslag, weil sich die Bottroperin nach nur elf Sekunden einen Regelverstoß leistete. Dass eben dieses Duell auch im zweiten Durchgang für den zweiten Punkt des JC 71 Düsseldorf führte, war dann auch noch einer Unaufmerksamkeit der Verantwortlichen des JC 66 geschuldet, denn die hätten Blavier nach ihrer Disqualifikation im ersten Durchgang gar nicht noch einmal aufstellen dürfen.
Immerhin, beide Athletinnen nahmen es sportlich und entschädigten die enttäuschten Zuschauer in der Dieter-Renz-Halle mit einem rekordverdächtigen Freundschaftskampf außerhalb der Wertung, den Blavier nach sage und schreibe 13:38 Minuten gewann. Dass die Kampfzeit dieses bedeutungslosen Duells am Ende die Gesamt-Kampfzeit der 13 Duelle zuvor deutlich überschritt, bedeutete allerdings auch einen Offenbarungseid für einen Wettkampf in der „Bundesliga“.
Da im Parallelduell der JC Wiesbaden den Brander TV mit 13:1 abfertigte, schließen die Piratinnen die Vorrunde in der Nordstaffel als Tabellenzweiter ab. Die Düsseldorferinnen folgen auf Rang drei vor dem Schlusslicht des Brander TV. Bei der Endrunde, die am 19. Oktober in Wiesbaden stattfinden wird, treffen die Frauen des JC 66 Bottrop dann im Viertelfinale auf den BC Karlsruhe. Ein machbares Los, das es zu bewältigen gilt. Schließlich bleibt das Ziel auch in diesem Jahr eine Medaille.
Text: Henning Wiegert