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Glanzlicht durch Alina Fiedler

Durchwachsene Bilanz des JC 66 bei den Deutschen Meisterschaften

Am vergangenen Wochenende trafen sich in Stuttgart die besten Judoka des Landes, um die Deutschen Einzel-Meister zu ermitteln. Für das Glanzlicht sorgte Alina Fiedler, die Bronze gewann, ansonsten blieben die erfolgsverwöhnten Piraten unter ihren Möglichkeiten.

Alina Fiedler (2.v.l.) gewann zum zweiten Mal nach 2016 die Bronzemedaille. Foto: DJB

Die ersten Hiobsbotschaften ereilten das Piratenteam noch vor dem Start der Meisterschaften in Stuttgart. Lena Wilkes (-52 kg) musste ihre Teilnahme am Jahreshöhepunkt krankheitsbedingt absagen, Hamsat Isaev fehlte verletzungsbedingt. Hartnäckige Rückenprobleme, die sich der Bottroper Leistungssportler im Trainingscamp in Japan zugezogen hatte, machten einen Start unmöglich. „Die Meisterschaften wären zu früh gekommen. Das hätte keinen Sinn gemacht“, äußerte sich Isaev. Für Wilkes gab es am Wochenende zumindest ein kleines Trostpflaster. Die gebürtige Dorstenerin wurde in ihrer Heimatstadt zum zweiten Mal als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet.

Auf der Wettkampfbühne im Schwabenland sorgte einmal mehr Alina Fiedler für das Ausrufezeichen. Die 23-Jährige, die aktuell in Köln wohnt und schon seit vielen Jahren für den JC 66 Bottrop im Einsatz ist, gewann wie schon 2016 die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse -70 Kilogramm. Nach vier Siegen musste sie sich erst im Poolfinale gegen Vize-Europameisterin Giovanna Scoccimarro geschlagen geben. Den Kampf um Bronze entschied Fiedler dann aber für sich. Im Golden-Score, der Verlängerung im Judo, behauptete sie sich gegen Selina Dietzer. JC-Eigengewächs Linda Scheidt gewann in der gleichen Gewichtsklasse ihren Auftaktkampf, scheiterte dann aber an U18-Weltmeisterin Marlene Galandi.

Für Saskia Wüst und Agatha Schmidt, die beide in der Gewichtsklasse -63 Kilogramm beheimatet sind, verliefen die Meisterschaften dagegen nicht wunschgemäß. Nach ihrer Auftaktniederlage gegen die spätere Drittplatzierte Michelle Hürzeler verbuchte Wüst zwei Siege in der Trostrunde, ehe sie in Marie Klose ihren Meister fand und sich mit Rang sieben begnügen musste. Unter ihren Möglichkeiten blieb Agatha Schmidt, die nach ihrem tollen Wettkampfjahr 2017 einen Rückschlag verkraften musste. Die Bottroperin konnte die Nervosität nicht ablegen und ihr Potenzial in der ersten Runde gegen Sarah Grünewald nicht abrufen, sodass das Turnier für sie früh beendet war.

Ricarda Ulankiewicz (+78 kg), die seit kurzem zum Kader der 66er gehört, bekam es gleich zum Auftakt mit Jasmin Külbs zu tun und unterlag der Favoritin. Da die allerdings das Poolfinale verpasste, konnte Ulankiewicz auch an der Trostrunde nicht teilnehmen. Bundesligakämpferin Julia Rotthoff (-48 kg), die in Einzelwettbewerben für ihren Heimatverein in Siegen startet, wurde nach starken Auftritten Fünfte, verpasste dabei die Bronzemedaille nur denkbar knapp.

Als einziger männlicher Teilnehmer ging Jan Teffet in Stuttgart auf die Tatami, wo er letztmalig in der Gewichtsklasse -73 Kilogramm antrat. Für ihn geht es in 2018 in der Gewichtsklasse -66 Kilogramm auf die Matte. In Stuttgart fehlten dem Bottroper die entsprechende Kilos, um der Konkurrenz ernsthaft Paroli zu bieten. „Da er bereits seine Ernährung umgestellt hat und viele Kilos verloren hat, fehlten ihm natürlich die Körner, um mithalten zu können. Als Saisonhöhepunkt war die Deutsche Meisterschaft nicht geplant. Jetzt gilt es, sich an die neue Gewichtsklasse und die Geschwindigkeit dort anzupassen“, erläutert Trainer Sven Helbing.

Die auswärtigen Bundesligakämpfern Niklas Lukai (-60 kg) und Egzon Lekaj (-90 kg) sowie die Neuzugänge Christian Dill (-73 kg) und Sebastian Wendt (+100 kg) mussten allesamt früh geschlagen geben. Besser machten es Hanns-David Claren (-100 kg) und Yassin Grothaus (-90 kg). Beide erreichten starke fünfte Plätze und mussten sich nur der absoluten nationalen Spitze geschlagen geben.

Text: Henning Wiegert / JC 66 Bottrop

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