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Nun brauchen die Piraten ein Judowunder

Die Judoka des JC 66 verlieren den Hinkampf in der Abstiegsrelegation mit 5:9

Sie wollten noch einmal alles in die Waagschale werfen, um einen ersten Schritt zum Klassenerhalt in der 1. Judo-Bundesliga zu machen, doch am Ende blickte man in ernüchterte Gesichter in der Dieter-Renz-Halle. Die Judoka des JC 66 Bottrop verloren den Hinkampf der Abstiegsrelegation gegen den UJKC Potsdam mit 5:9. Nun wird es im Kampf um den Klassenerhalt sehr eng.

Daniel Möller lieferte einen starken Kampf ab. Foto: C. Dziwok

JC 66 Bottrop – UJKC Potsdamm 5:9 (45:78)
(Hinkampf, Abstiegsrelegation)

Auch vor dem Hinkampf der Relegation um den Klassenerhalt häuften sich die Absagen zahlreicher Kämpfer, deren Trainingspläne keinen Bundesligaeinsatz zuließen. Doch mit diesem Problem waren beide Lager konfrontiert, sodass es mit vergleichbaren Voraussetzungen in den Entscheidungskampf ging.

Im ersten Duell, das Kai Kaziur (-60 kg) gegen Paul Schwisow mit Ippon verlor, waren keine Punkte eingeplant, doch als im Anschluss der Niederländer Michael Korrel (-90 kg) den Vize-Weltmeister Krisztian Toth dank einer Yuko-Wertung besiegte, bebte die gut gefüllte Dieter-Renz-Halle erstmals. Es sollte allerdings das einzige Stimmungshoch im ersten Durchgang bleiben, denn die Eigengewächse Dennis Lanfermann (-81 kg), Hamsat Isaev (-73 kg) und Stefan Urselmann (-100 kg) blieben in ihren Kämpfen hinter den eigenen und den Erwartungen der Trainer und Verantwortlichen zurück. „Da merkt man die mangelnde Erfahrung und es fehlt vielleicht auch die mentale Stärke. Oft ist der Kopf entscheidender als der Körper“, analysierte Trainer Sven Helbing die Niederlagen seiner Schützlinge. Da abschließend auch der international erfahrene Mikos Salminen (-66 kg) gegen den starken Robert Kopiske das Nachsehen hatte und nur der Punkt im Schwergewicht kampflos an die Bottroper ging, stand zur Pause ein deutlicher 2:5-Rückstand.

Frauen in der Endrunde

Die Frauen des JC 66 haben unverhofft doch noch die Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft erreicht. Dank der Schützenhilfe des Hamburger JT, das die PSG Brandenburg überraschend mit 8:6 besiegten, behaupteten die Piratinnen den dritten Tabellenplatz. Sie kämpfen nun am 27.09. um eine mögliche Medaille.

Im zweiten Durchgang galt es also Schadensbegrenzung zu betreiben, um zumindest die Chance auf eine Aufholjagd im Rückkampf in drei Wochen in Potsdam zu wahren. Doch auch das gelang nur bedingt, denn mehr als die Punkte von Daniel Möller (-81 kg), Danny Meeuwsen (-100 kg) und Tobias Pahnke (+100 kg) sprangen nicht heraus. Immerhin, der starke Auftritt von Daniel Möller, der sieben Sekunde vor dem Ende der Kampfzeit einen verdienten Ippon-Sieg bejubeln durfte, machte Mut. Ansonsten stand nach den Niederlagen von Kai Kaziur (-60 kg), Stefan Urselmann (-90 kg), Jan Tefett (-73 kg) und Mikos Salminen (-66 kg) aber eine 5:9-Niederlage in der Endabrechnung.

„Heute haben kleine Fehler den Unterschied gemacht.“

„Ich bin enttäuscht. Es hätte besser ausgehen können, aber wir haben in einigen Kämpfen leider auch gepennt“, äußerte sich Teammanager Volker Tapper nach dem Kampf. Trainer Sven Helbing ergänzte: „Heute haben kleine Fehler den Unterschied gemacht. Deshalb mussten wir immer wieder einem Rückstand hinterher rennen.“ Daraus, dass es nun eng wird im Kampf um den Klassenerhalt, machte der Trainer keinen Hehl: „Natürlich ist nichts unmöglich, aber es wird sehr schwer im Rückkampf noch etwas reißen, zumal Potsdam dann wohl noch stärker aufgestellt sein wird.“ Es droht also der Sturz in die Zweitklassigkeit. Dann wäre der Mut, auf die Eigengewächse zu setzen, nicht belohnt worden. Doch noch bleiben drei Trainingswochen, um in Potsdam noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, um dann ein kleines Judowunder zu vollbringen.

Text: Henning Wiegert

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