Tor 20: Debüt in der Allianz Arena
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Es ist der Traum eines jeden Jungen. Einmal mit den ganz großen Fußballspielen. In einem der größten Stadien der Welt. Für Maurice Multhaup ist dieser Traum wahr geworden. Der Junge aus Bottrop, der vergangene Woche seinen 19. Geburtstag gefeiert hat, wechselte vor der Saison aus der Knappenschmiede des FC Schalke 04, wo er von Norbert Elgert ausgebildet wurde, zum FC Ingolstadt 04. Nach einer Verletzung in der Vorbereitung kämpfte er sich ans Team heran und durfte am 16. Spieltag sein Debüt für die Schanzer feiern. Im Spiel gegen den großen FC Bayern München in der Allianz Arena - die Gegenspieler des zentralen Mittelfeldspieler hießen Philipp Lahm und Sebastian Rode.
Als der Transfer am letzten Tag der Wechselperiode bekannt gegeben wurde sagte FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl gegenüber dem Kicker: ""Er ist ein Typ, der sehr gut in mein System passt." Und weiter: "Ich bin froh, dass ein Spieler mit seinen Qualitäten zu uns kommt." Der Juniorennationalspieler, der beim VfB Kirchhellen groß geworden ist und anschließend beim FC Schalke 04 ausgebildet wurde, baute sein Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium. Seit 2001 schnürt er die Fußballschuhe, wechselte vom VfB zur SG Wattenscheid 09 und als er dort gegen den FC Schalke 04 zwei Tore erzielte, fragten die Königsblauen an. Dort wechselte er vor der Saison 2008/09 hin. Der Beginn einer bisher steilen Karriere durch sämtliche Jugendmannschaften, bis hin zum Debüt in der Allianz Arena. Mit bottrop.sport sprach Multhaup über seine fußballerische Entwicklung.
Froh über Debüt vor der Winterpause
Herr Multhaup, Sie sind vor Saisonbeginn nach Ingolstadt gewechselt. Was waren die Gründe für den Wechsel?
Ich wollte diesen Schritt gehen, weil ich mir sicher war, dass Ingolstadt für einen jungen Spieler wie mich sehr viel zu bieten hat, was auch an Trainer Ralph Hasenhüttl liegt. Sowohl das Umfeld, als auch die Bedingungen sind bei den Schanzern überragend. Ich bin den Schritt mit voller Überzeugung gegangen und will mich hier weiterentwickeln.
Zunächst hatten Sie mit einer Knieverletzung zu kämpfen. Wie sind Sie von der Mannschaft aufgenommen worden und wie fällt Ihr Fazit nach einem knappen halben Jahr aus?
Ich kam relativ spät in der Transferperiode und dann ist es nie leicht, sich heranzuarbeiten, gerade mit einer Verletzung. Ich brauchte viel Geduld, was sich am Ende ausgezahlt hat. Dem Verein möchte ich für seine Geduld und die optimale Behandlung danken Ich bin sehr froh, dass der Trainer mir den Einsatz noch vor der Winterpause gegeben hat. Dennoch ist mir klar, dass ich weiter an mir arbeiten muss, um auch in der Rückrunde meine Einsatzzeiten zu erhalten.
Haben Sie sich gut eingelebt?
Sich einzuleben ging recht einfach, weil ich tolle Mannschaftskollegen habe, die mir weitergeholfen haben. Auch bei einfachen Dingen, z.B. wo man zum Frisör gehen kann oder wo die wichtigen Läden sind. Das mag sich banal anhören, aber so etwas ist wichtig in einer neuen Stadt. Auch meine Familie besucht mich oft hier, es ging also sehr schnell und ich fühle mich bereits sehr wohl.
Das Vertrauen des Trainers erarbeiten

Was war die größte Umstellung im Vergleich zu Ihrer Zeit im Ruhrgebiet?
Natürlich ist im Pott alles anders – da steht Stadt an Stadt, während es hier doch ein wenig beschaulicher und ruhiger zugeht. Insofern war es schon eine Umstellung, aber es gefällt mir hier sehr gut!
Sie haben in Bottrop die Schule besucht. Wie ließen sich schulische und fußballerische Ausbildung miteinander verbinden?
Das ließ sich schon vereinbaren, denn Verein und Schule haben sehr gut zusammengearbeitet. Es gab einen Fahrdienst für die Jugend zum Training, sodass auch meine Eltern entlastet wurden.
Ihre Karriere haben Sie einst beim VfB Kirchhellen begonnen. Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern und verfolgen Sie das Geschehen in Bottrop?
Natürlich verfolge ich die Entwicklung noch hin und wieder! Regelmäßigen Kontakt gibt es allerdings nicht mehr.
In dieser Woche sind Sie 19 Jahre alt geworden – alles Gute nachträglich! War das Bundesliga Debut gegen den FC Bayern am Samstag das größte Geschenk? / Was war es für ein Gefühl, in der Allianz Arena aufzulaufen?
Das war natürlich etwas Besonderes und ich bin stolz, dass ich noch 18 bei meinem Debüt war. Am Anfang und beim Aufwärmen war die Kulisse wirklich beeindruckend, aber als ich gesehen habe, dass ich eingewechselt werde war es nur noch pure Vorfreude und den Rest blendet man aus. Gerade weil ich das Debüt vor so vielen Zuschauern hatte, war es ein sehr schönes.
Was sind die nächsten Ziele, die Sie sich gesteckt haben?
Ich guck aktuell nicht so weit in die Zukunft, meine Ziele lauten: Gesund bleiben, eine gute Wintervorbereitung absolvieren und weiterhin Vertrauen beim Trainer erarbeiten.
Text: Henning Wiegert