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Bundesliga, das war einmal!

Lizenzentzug für die RWE Volleys Bottrop

Es ist der wohl schwärzeste Tag in der Geschichte der RWE Volleys. Es ist der große Knall, den viele für möglich gehalten haben, den aber niemand so recht wahr haben wollte. Den RWE Volleys Bottrop wird die Lizenz für die 1. Bundesliga entzogen. Am 20. Dezember 2013 ist Bundesliga-Volleyball in Bottrop Geschichte.
Itamar Stein (l.) und Nathan French (r.) verließen die RWE Volleys bereits vorzeitig. Foto: T. Schulte

Seit Wochen wurde spekuliert, diskutiert, gebangt, gehofft und mitgefiebert. Jetzt ist der Deckel drauf, die Spekulationen haben ein Ende. Die Deutsche Volleyball-Liga (DVL) entzieht den RWE Volleys Bottrop mit sofortiger Wirkung die Lizenz für die laufende Spielzeit. Auch in den kommenden drei Jahren darf keine neue Lizenz beantragt werden, für die 2. Bundesliga Nord gibt es ebenfalls keine Spielberechtigung, da der Lizenzentzug noch während der Hinrunde erfolgte. Die zweite Mannschaft des VC Bottrop 90 in der Landesliga ist jetzt die neue erste Mannschaft. Bundesliga, das war einmal.

Als am Freitag um 15:19 Uhr die Pressemeldung der Deutschen Volleyball-Liga verschickt wurde, war das Aus der RWE Volleys Bottrop besiegelt. In gewisserweise wiederholt sich die Geschichte. Vor zwei Jahren stiegen die RWE Volleys ab, weil der Kader in der 1. Bundesliga nicht finanziert werden konnte und zahlreiche Spieler dem Verein den Rücken kehrten. Es folgte der direkte Wiederaufstieg und eine aus sportlicher Sicht überragende Hinrunde, die auf Rang sechs endete. Jetzt ist die Lizenz weg.

Donat will weiter kämpfen

Wolfgang Donat, Teammanager der RWE Volleys will weiter kämpfen und erklärte: "Wir werden den Bescheid prüfen und dann sobald wie möglich Einspruch einlegen." Er geht davon aus, dass seine Mannschaft auch Anfang des kommenden Jahres am Spielbetrieb teilnehmen wird. Daniel Sattler, Pressesprecher der DVL beschreibt die Lage anders: "Es wird darauf ankommen, wie der Einspruch begründet ist. Davon wird abhängen, ob es einen Aufschub gibt." Immerhin wurden Auflagen im Nachlizensierungsverfahren nicht erfüllt. Entscheiden muss das dann ein unabhängiger Richter.

"Es hat sich in den letzten Wochen bereits angedeutet"

Vielleicht ist es aber die beste Entscheidung für die Bottroper Volleyballer. Schon zu Beginn der Saison konnten einige Spieler nicht verpflichtet werden, zuletzt verließen mit Itmar Stein und Nathan French die beiden Spitzenspieler das sinkende Schiff. Die Spatzen zwitscherten es von den Dächern, dass es nicht gut steht um die RWE Volleys. Deren Führung um Wolfgang Donat und Sohn Marco dementierte stets. Mit offenen Karten wurde hier schon lange nicht gespielt. So bedauert auch der Vorsitzende des Bottroper Sportbundes, Dr. Peter Scheidgen, den Lizenzentzug: "Es hat sich in den letzten Wochen bereits angedeutet, dass es nicht gut steht um die RWE Volleys. Für Bottrop ist es schade einen Bundesligisten zu verlieren. Vor allem, weil darunter auch die Reputation des VC Bottrop 90 leidet, der in den vergangenen Jahren viel Arbeit geleistet hat."

In den vergangenen Wochen war vor allem eins festzustellen: Die Zuschauer blieben aus, die Sponsoren sowieso. Zuletzt umfasste der Kader nur noch sieben Spieler, dazu den in der Warteschleife hängenden Marcel Keller Gil. Bundesliganiveau hatte das nicht mehr. Jetzt setzte die DVL dem Treiben ein Ende. Der mögliche Einspruch ist wohl der letzte Strohhalm an den sich Wolfgang Donat klammern kann. Wirklich lang dürfte dieser nicht sein, das Wasser steht den RWE Volleys bis zum Halse. Volleyball-Bundesliga, das war einmal.

Text: Max Lazar

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