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Der Traum vom Klassenerhalt platzte in Wuppertal

Es heißt „Abschied nehmen“ von der Niederrheinliga. Nach der 3:6-Niederlage bei Gold-Weiß Wuppertal stehen die Herren des TC Waldhof als Absteiger fest. Das deutliche Ergebnis entsprach am Ende nicht dem Spielverlauf, noch nach den Einzeln hatte es 3:3 gestanden, aber letztlich waren die Leistungen nicht konstant genug. Wie schon in der Vorsaison gingen gegen Wuppertal alle drei Doppel verloren.

In einem packenden Einzel punktete Alban Meuffels, doch am Ende stand doch eine bittere 3:6-Niederlage. Foto: Lisa Schmitke

Im Abstiegskampf konnten die Waldhöfer in Wuppertal nicht nur auf den Niederländer Alban Meuffels setzen, sondern auch auf eine breite Unterstützung aus der der Heimat. Zahlreiche Fans hatten die rund 60 Kilometer in Kauf genommen, um ihre Mannschaft in Wuppertal zu unterstützen. Und die Zuschauer dürften ihr Kommen unter sportlichen Aspekten nicht bereut haben – auch wenn das Ergebnis am Ende nicht stimmte.

Klassischer Fehlstart

Allerdings legten die Waldhöfer, bei denen Christian Schmitke aus der Mannschaft rotierte, einen klassischen Fehlstart hin. Jan-Rudolf Möller und Niels de Moree scheiterten jeweils im Tie-Break des ersten Satzes und fanden danach nicht zurück ins Match. Beide ließen die richtige Körpersprache vermissen und so hieß es nach der 6:7/4:6-Niederlage von Jan-Rudolf Möller gegen Thomas Mühlinghaus und der 6:7/1:6-Pleite von Niels de Moree gegen Routinier Olaf Knütel schon früh 0:2. Derweil präsentierte sich Christian Müller im Duell mit Bastian Glimpel in bester Verfassung. Der erste Satz ging mit 6:3 klar an den Bottroper. In der Zwischenzeit war Matthias Merkel bereits gegen den Niederländer Jeroen van der Ven auf den Platz gegangen und hatte selbigen nach einer 1:6/1:6-Niederlage wieder verlassen, noch bevor Christian Müller im Tie-Break des zweiten Satzes den ersten Punkt für die Waldhöfer perfekt machen konnte. „Es war extrem schwierig den Fokus auf dem Spiel zu halten, während auf den anderen Plätzen ein Spiel nach dem anderen verloren geht“, schilderte Christian Müller nach dem Sieg die Anspannung auf dem Platz, war aber ansonsten zufrieden mit dem Spiel: „Ich habe besonders im ersten Satz vieles richtig gemacht.“

Dramatik im Spitzeneinzel

Im Spitzeneinzel duellierten sich dann die beiden Niederländer Bart de Gier und Alban Meuffels für den TC Waldhof. Am Ende war die Partie an Dramatik nicht zu überbieten. Nach einem deutlichen 6:2 im ersten Satz für den Wuppertaler, fand Alban Meuffels in einem hochklassigen Duell im zweiten Satz die richtigen Mittel und nutzte seinen Satzball zum 6:3, sodass es in den Match-Tie-Break ging. Hier zog Alban Meuffels, der nun die besseren Winner auf der eigenen Seite hatte schnell mit 5:2 davon, doch Bart de Gier kämpfte sich zurück ins Match und glich zum 7:7. Dann aber war der Niederländer im Dienste des TC Waldhof wieder voll auf der Höhe und als ein Return von de Gier zum entscheidenden 10:7 im Aus landete, ballte nicht nur Alban Meuffels die Fäuste, sondern mit ihm auch die zahlreichen Anhänger, die mit der Nummer 748 der ATP-Weltrangliste gezittert hatten. „Das war das beste Match, das ich bisher von Alban gesehen habe“, zeigte sich Mannschaftsführer Christian Schmitke beeindruckt. Und plötzlich war wieder alles offen, denn auf Julian Schulte war einmal mehr Verlass. An Position fünf fuhr er mit einem 6:3/6:2-Erfolg über Bastian Cornelius souverän den dritten Punkt ein, auch wenn der Bezirksmeister fünf Matchbälle benötigte, um den Sieg perfekt zu machen.

Doppeltaktik geht nicht auf

So war die Ausgangslage vor den Doppeln klar: Zwei Siege mussten her, um den vorzeitigen Abstieg zu vermeiden. Gemeinsam mit Trainer Carsten Lemke griff man tief in die Trickkiste, Matthias Merkel wurde aus taktischen Gründen durch Christian Schmitke ersetzt, der gemeinsam mit Jan-Rudolf Möller ins erste Doppel geschickt wurde. Die Duos Alban Meuffels/Christian Müller im zweiten und Julian Schulte mit Niels de Moree im dritten Doppel sollten weitere Punkte einfahren. Doch die taktische Marschroute ging nicht auf. Zwar war keines der Doppel chancenlos, aber die Wuppertaler waren in allen drei Duellen das entscheidende Moment besser. Während Christian Schmitke und Jan-Rudolf Möller gegen Olaf Knütel und Bastian Cornelius nicht ihr bestes Tennis abriefen und mit 3:6 und 4:6 unterlagen, führten Alban Meuffels und Christian Müller schnell mit 2:0, mussten sich dann aber letztlich klar mit 4:6 und 0:6 gegen Bart de Gier und Bastian Gimpel geschlagen geben. Und auch im dritten Doppel blieb den Waldhöfern ein Punktgewinn verwehrt. Im Tie-Break des ersten Satzes hatten Niels de Moree und Julian Schulte nicht das bessere Ende für sich und danach war die Luft raus. Thomas Mühlinghaus und Jeroen van der Ven fuhren mit einem 7:6/6:2-Erfolg den sechsten Punkt ein und machten den 6:3-Endstand perfekt.

Traum vom Klassenerhalt geplatzt

Mit der Niederlage ist der Traum vom Klassenerhalt für die Herren des TC Waldhof geplatzt. Denn mit nur einem Sieg stehen die Waldhöfer punktgleich mit Blau-Weiß Dinslaken und dem Oberhausener THC am Tabellenende. Da allerdings auf Grund zweier TVN-Absteiger aus der Regionalliga gleich drei Teams aus der Niederrheinliga den Gang in die Verbandsliga antreten müssen, besteht für den TCW auch bei einem Sieg am nächsten Wochenende beim Oberhausener THC keine Chance mehr auf den Klassenerhalt. „Das war ein bitterer Saisonverlauf für uns“, brachte es Christian Schmitke auf den Punkt. Den Beweis in der höchsten Spielklasse auf Verbandsebene mithalten zu können, blieben die Waldhöfer nicht schuldig, doch das Mithalten alleine mitunter nicht ausreicht, mit dieser Erkenntnis treten die Mannen vom Quellenbusch die Rückkehr in die 1. Verbandsliga an.

Text: Henning Wiegert

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