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Schuknecht und Schmitke sind die Meister

Spannung, Dramatik und strahlende Sieger in zwölf Einzel-Konkurrenzen

In insgesamt zwölf Einzelkonkurrenzen wurden bei den Tennis-Stadtmeisterschaften die Titel vergeben. In den Königsdisziplinen trugen sich einmal mehr Leonie Schuknecht und Christian Schmitke in die Siegerliste ein. Allerdings profitierte Schmitke bei seinem vierten Titelgewinn von der verletzungsbedingten Aufgabe von Jan-Rudolf Möller. Dramatisches Szenen spielten sich auch im Duell zwischen Michael Altmann und Anton Radev ab.

Herren A: Aufgabe beschert Christian Schmitke den vierten Titel

Bei der Siegerehrung konnten konnte auch Jan-Rudolf Möller (r.) wieder lachen.

Christian Schmitke - Jan-Rudolf Möller 6:2, 3:0 Aufgabe

Er hat alles versucht, musste am Ende dann aber doch seinem geschundenen Körper Tribut zollen. Zu den muskulären Problemen aus dem Halbfinale am Donnerstag gesellten sich am Samstag auch noch Rückenprobleme. Trotzdem stellte sich Jan-Rudolf Möller nach dem Doppel-Finale am Vormittag auch noch dem großen Einzel-Finale gegen Teamkollege Christian Schmitke. Trotz des Handicaps ließ Möller bei einigen feinen Stop-Bällen und mit seiner krachenden Vorhand immer mal wieder seine Klasse aufblitzen, doch das genügte nicht, um Teamkollege Christian Schmitke an diesem Tage ernsthaft zu gefährden. Nach 2:6 und 0:3 warf Möller das Handtuch und verkroch sich anschließend erst einmal unter selbigem. "Das ist extrem ärgerlich, aber es hat einfach keinen Sinn mehr gemacht", so der 34-Jährige. Auch Christian Schmitke bedauerte das vorzeitige Ende des Schlagabtausches: "Das ist unglaublich schade, denn ich habe mich heute erstmals seit langem wieder richtig gut gefühlt und auch Jan hatte einen unglaublich guten Touch. Das Spiel hätte viel Potenzial für ein hochklassiges Duell gehabt."

Für Christian Schmitke bedeutete der Erfolg den vierten Einzel-Titel in der offenen Klasse. Damit zieht er in der ewigen Rangliste mit Heiner Gronert, dem Großvater von Leonie Schuknecht, und Oliver Bonk gleich. Letztgenannter war der Letzte, der 1984 im Duell mit Gerd Kassalik erstmalig von einer Endspielaufgabe profitiert hatte. Spitzenreiter in der Rangliste bleibt Willi Kubela, der fünf Mal in der offenen Klasse gewann und in dieser Statistik wohl vorerst auch unangetastet bleibt. Denn: Der neue und nun viermalige Champion, Christian Schmitke, verabschiedet sich im November für mindestens zwei Jahre in ein berufliches Abenteuer in Dubai. Auf dem neuen Schreibtisch im Golfstaat dürfte der Pokal des Oberbürgermeisters von 2017 daher einen besonderen Ehrenplatz bekommen.

Damen A: Leonie Schuknecht greift sich den Hattrick

Mit viel Power sicherte sich Leonie Schuknecht den dritten Titel in Serie.

Leonie Schuknecht – Nadine Hennigs 6:2, 6:1

Bottrops beste Tennisspielerin heißt weiterhin Leonie Schuknecht. Das 15-jährige Talent aus dem Stadtgarten wurde gegen Vereinskollegin Nadine Hennigs ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherte sich mit einem 6:2, 6:1-Erfolg bereits den dritten Stadtmeistertitel in Serie. Mit ihrem beeindruckend druckvollen wie sicheren Spiel unterstrich die von der Stadt Bottrop geförderte Leistungssportlerin einmal mehr ihre Ausnahmerolle. Doch auch Gegnerin Nadine Hennigs erwies sich als würdige Kontrahentin und zeigte, dass sie zurecht in das Endspiel eingezogen war.

Herren B: Miketta verewigt sich in der Chronik

Luca Miketta trug sich erstmals in die Siegerlisten ein.

Luca Miketta - Daniel Middeweg 6:1, 6:2

Die B-Konkurrenz liefert der Chronik der Tennis-Stadtmeisterschaften Jahr für Jahr neue Namen. Diesmal war es Luca Miketta (TV Blau-Weiß), dessen Name künftig und für die Ewigkeit in den Statistikbüchern geführt wird. Dank einer rund soliden Vorstellung setzte er sich gegen Rückkehrer Daniel Middeweg (TC Eigen-Stadtwald) mit 6:1 und 6:2 durch und sorgte damit auch auf den Zuschauerrängen, allen voran bei den stolzen Eltern, für Begeisterung.

Damen B: Lara Danielowski strahlt nach dem Titelgewinn

Erst das Abitur und jetzt auch Stadtmeisterin: Lara Danielowski

Lara Danielowski - Marlene Möller 7:5, 7:6

Der Finalfluch von Marlene Möller (TC Waldhof) geht weiter. Nach den Niederlagen gegen Lisa Schmitke (2014) und Stefanie Amft (2015) fand sie diesmal in Lara Danielowski (TC Blau-Gelb Eigen) ihre Meisterin. Dabei lief anfangs alles für die 22-Jährige, die früh mit 5:1 in Führung lag. Dann aber wendete sich das Blatt. Während bei Möller die Konzentration merklich nachließ, verringerte Danielowski ihre Fehlerquote und verbuchte sechs Spielgewinne in Serie zum 7:5. Der zweite Satz war dann von langen und ausgeglichenen Ballwechseln geprägt und wurde folgerichtig erst im Tie-Break entschieden. Hier zog Danielowski schnell davon und nutzte gleich den ersten Matchball zum Stadtmeistertitel. Noch am Vorabend hatte sie in der Arena auf Schalke ihren Abiball gefeiert, keine 24 Stunden später nun also der nächste gute Grund zum Feiern.

Damen 30: Julia Lazareck gewinnt erneut

Julia Lazareck gewann zum zweiten Mal bei den Damen 30.

Julia Lazareck - Wiebke Hamel 6:1, 6:1

Wie schon bei den Bezirksmeisterschaften war das Duell zwischen Julia Lazareck und Wiebke Hamel eine klare Angelegenheit. Beide Spielerinnen hatten mit den tropischen Temperaturen zu kämpfen, letztlich kam Lazareck aber besser mit der Hitze zurecht und gewann das Finale verdient mit 6:1 und 6:1. Für sie war es der zweite Einzeltitel in der Altersklasse 30 nach ihrem Sieg vor zwei Jahren.

Herren 40: Drama um Anton Radev

Michael Altmann – Anton Radev 3:5 Aufgabe

Drama im Endspiel. Gestützt von zwei Vereinskollegen und die Wade mit einem Eispack dick bandagiert verließ Anton Radev den Court. Beim Stand von 5:3 im ersten Satz hatte der Tennistrainer des TC Blau-Gelb Eigen, der bereits angeschlagen in die Partie gegangen war, versucht einen Ball zu erlaufen, als die Muskeln dicht machten. An ein Weiterspielen war nicht mehr zu denken und so ging der Titel wie schon im Vorjahr an Michael Altmann (TC Eigen-Stadtwald). "So zu gewinnen ist nie schön, aber leider gehört auch das zum Tennis dazu. Ich bin froh, dass ich zumindest gerade besser ins Spiel gekommen bin und nicht hoffnungslos zurück lag", äußerte sich Altmann.

Herren 50: Die Aufholjagd des Robbie Soffers

Robbie Soffers (l.) und Markus Kissenbeck posieren nach dem Match für die Kamera.

Robbie Soffers – Markus Kissenbeck 1:6, 6:4, 10:7

Ein denkwürdiges Endspiel lieferten sich Robbie Soffers (TC Blau-Gelb Eigen) und Markus Kissenbeck (TV Blau-Weiß). Nach 6:1 und 3:0 deutete alles bereits auf einen Erfolg des an Position eins gesetzten Kissenbeck hin, das gleiche Bild ergab sich dann später auch beim Stand von 5:0 im Match-Tiebreak für den Blau-Weißen. Doch Soffers gab sich nie auf, spielte um sein Leben und drehte auch den Match-Tiebreak noch. Mit 10:7 entschied er selbigen für sich und sicherte sich seinen ersten Stadtmeistertitel. "So ist Tennis! Als ich im zweiten Satz auf 2:3 rangekommen bin, wusste ich, dass ich eine Chance habe und habe dann auch wirklich gut gespielt", äußerte sich Soffers.

Damen 50: Diesmal ist Martina Kolenda oben auf

Martina Kolenda - Christiane Soffers 6:1, 6:0

Im Vorjahr musste sich Martina Kolenda (TV Blau-Weiß) noch mit dem Vize-Titel begnügen, diesmal sicherte sie sich den großen Silberbarren. Gegen Christiane Soffers (TC Blau-Gelb Eigen), die zu keinem Zeitpunkt ins Spiel fand, feierte Kolenda einen letztlich nie gefährdetetn 6:1, 6:0-Erfolg. "Ich bin mit dieser Final-Atmosphäre einfach nicht klar gekommen und war zu nervös", äußerte sich Soffers nach dem Endspiel bei ihrer Stadtmeisterschaftspremiere.

Herren 55: Eric Wick mit Druck zum Titel

Eric Wick – Volker Danielowski 6:4, 6:3

Vier Jahre nach seinem Sieg in der Altersklasse 50 trug sich Eric Wick (TC Blau-Gelb Eigen) erneut in die Siegerliste ein. Diesmal entschied er die Konkurrenz der Herren 55 für sich. Gegen Volker Danielowski (TC Heide) brachte Wick das druckvollere Spiel auf den Platz und siegte letztlich verdient mit 6:4 und 6:3.

Damen 60: Kosima Wedig gewinnt den Klassiker

Kosima Wedig jubelt nach dem Matchball.

Kosima Wedig – Renate Czekalla 5:7, 6:4, 11:9

"Vor dieser Leistung kann man nur den Hut ziehen", verneigte sich Fachschaftsleiter Klaus Bürger nach dem Matchball vor Kosima Wedig (TC Waldhof) und Renate Czekalla (TC Blau-Gelb Eigen). Die beiden Protagonistinnen des Endspiels in der erstmals ausgespielten Konkurrenz bei den Damen 60 lieferten sich über zwei Stunden lang ein spannendes und hochklassiges Duell. Das glücklichere Ende hatte Kosima Wedig für sich, die den Klassiker nach 5:7 und 6:4 im Match-Tiebreak denkbar knapp mit 11:9 für sich entschied und anschließend die Arme in den Himmel streckte. Die neue Stadtmeisterin hatte aber auch anerkennende Worte für ihre zwölf Jahre ältere Finalgegnerin übrig: "Großen Respekt vor dieser Leistung. Renate ist einfach ein Phänomen."

Herren 60: Martin Evers erster Stadtmeister des Turniers

Martin Evers – Dietmar Stratmann 6:1, 6:1

Der erste Einzeltitel des Turniers ging bereits am Freitagabend an Martin Evers (TC Blau-Gelb Eigen). Bei seiner Premiere in der Altersklasse 60 konnte er sich mit 6:1 und 6:1 gegen seinen Mannschaftskollegen Dietmar Stratmann behaupten und profitierte dabei einmal mehr von seiner Beweglichkeit in Verbindung mit einer hohen Schlagsicherheit. Stratmann, der vor zwei Jahren in dieser Altersklasse gewonnen hatte, gelang es nicht, den Druck kontinuierlich hochzuhalten, wenngleich der Spielverlauf weitaus enger war, als es das Ergebnis vermuten lässt. Für Evers war es der insgesamt vierte Einzeltitel bei Stadtmeisterschaften.

Herren 70: Vierter Einzeltitel für Werner Bildstein

Werner Bildstein (r.) gewann gegen Karl-Heinz Bauhaus.

Werner Bildstein - Karl-Heinz Bauhaus 6:0, 6:1

Die Überraschung blieb aus. Im Finale bei den Herren 70 setzte sich der favorisierte Werner Bildstein (TC Waldhof) klar mit 6:1 und 6:0 gegen Karl-Heinz Bauhaus (TC Waldfriede) durch. "Ich war heute so schlecht, weil mein Gegner einfach zu gut war", nahm Bauhaus die Niederlage gelassen hin. Für ihn bedeutete bereits die Finalteilnahme einen tollen Erfolg. Für Bildstein, der erstmals in der Altersklasse 70 aufschlug, war es der insgesamt vierte Einzeltitel bei den Stadtmeisterschaften.

Texte: Henning Wiegert

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