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Adler verkaufen sich teuer

Die 4:10-Niederlage gegen den Tabellenführer aus Witten fällt zu hoch aus

Das Abenteuer erste Bundesliga endete für die Frauen des DJK Adler 07 auch am dritten Kampftag mit einer Niederlage. Gegen den Tabellenführer aus Witten setzte es eine deutliche 4:10-Niederlage, die allerdings zu hoch ausfiel.

Die Judo-Adler verkauften sich erneut teuer vor heimischem Publikum.

DJK Adler 07 Bottrop – SUA Witten 4:10 (31:82)
(1. Bundesliga Nord, 3. KT)

Der Tabellenführer aus Witten verzichtete in der Dieter-Renz-Halle auf den Einsatz seiner ausländischen Spitzenkräfte, wurde seiner Favoritenrolle aber dennoch gerecht. Die Judo-Adler konnten die Halle am Ende aber trotz der 4:10-Niederlage erhobenen Hauptes verlassen. Sie hatten sich einmal mehr teuer verkauft.

Und es war mehr drin, doch im ersten Durchgang hatten die Adler nur im ersten Kampf das Momentum auf ihrer Seite. Auf die Niederländerin Eveline Donkers (-78 kg) war einmal mehr Verlass. Sie besiegte das 17-jährige Wittener Nachwuchstalent Sarah Mäkelburg vorzeitig. Doch diese Führung hatte nicht lange Bestand, denn Joana Euwens (-57 kg) musste sich anschließend erstmals in dieser Saison geschlagen gebe. Eine Unaufmerksamkeit nutzte ihre Kontrahentin Merle Grigo konsequent aus (1:1). „Darüber ärgert sich Joana selbst am meisten. Sowas passiert ihr normalerweise nicht“, wusste Adler-Coach Ulf Hermanns. Frederike Czichowski (-70 kg) leistete Miriam Dunkel im Anschluss zwar erheblichen Wiederstand und zeigte eine starke Leistung, doch eine Waza-Ari-Wertung machte schließlich den Unterschied und bescherte den Gästen die 2:1-Führung. Diese baute der Tabellenführer dann zügig aus. Weder Jana Neumann (-48 kg), eigentlich in der Oberliga beheimatet, noch Andrea Berghaus (+78 kg) vermochten ihre Kontrahenten ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Dass es dann aber gar mit einem 1:6-Rückstand in die Pause ging, war ärgerlich. Die Niederländerin Manon Derks (-63 kg) wurde eine einzige Shido-Bestrafung zum Verhängnis und Sarah Hapke wurde für eine starke Aufholjagd nicht belohnt. Der entscheidende Wurf zum möglichen Ausgleich gelang ihr erst Sekundenbruchteile nach dem Ende der Kampfzeit. „Dieses Ergebnis spiegelt absolut nicht die Leistung meiner Kämpferinnen wieder. Ich bin mit den Einzelleistungen super zufrieden, schließlich darf man nie vergessen, dass auch wir noch ein sehr junges Team haben“, so Hermanns zur Pause.

Sina Limberg hielt ihre Kontrahentin erfolgreich im Haltegriff.

Den zweiten Durchgang nutzten die Adler dann, um das Ergebnis erträglich zu gestalten. Gegen Eveline Donkers (-78 kg) war erneut kein Kraut gewachsen (2:6) und Joana Euwens ließ ihren Fehler aus der ersten Runde nicht auf sich setzen. Sie ließ sich auch von dem zwischenzeitlichen Verlust einer Kontaktlinse nicht beirren und ging nach Strafen als verdiente Siegerin von der Matte (3:6). Dann aber punkteten erneut die Gäste. Frederike Czichowski (-70 kg), Jana Neumann (-48 kg) und auch Nina Skala (+78 kg) mussten die Klasse ihrer Kontrahentinnen anerkennen (3:9). Die Niederlage gegen den Tabellenführer war besiegelt, doch die Adler gaben sich nicht auf. Sina Limberg, die beruflich bedingt zuletzt nur wenig trainieren konnte, feierte bei ihrem ersten Saisoneinsatz ein starkes Comeback. Mit einem gelungenen Haltegriff sorgte sie für den vierten und letzten Punkt für die Adler, denn Sarah Hapke musste sich abschließend erneut der starken Nieke Nordmeyer beugen. So stand am Ende – wie schon gegen die PSG Brandenburg – eine 4:10-Niederlage.

„Wir haben weiterhin überhaupt keinen Druck“

„Natürlich ist das Ergebnis wieder hoch ausgefallen, aber die Mädels haben auch heute alles gegeben und sind vor allem entspannter in den Kampf gegangen als noch in Brandenburg. Deshalb bin ich stolz auf diese Leistungen“, so das Fazit von Trainer Ulf Hermanns. Da sich der JC 66 parallel mit 8:6 beim PSV Duisburg behaupten konnte, wird es im Tabellenkeller nun allerdings eng für die Adler-Frauen. Doch auch der wahrscheinlichen Rückkehr in die zweite Liga begegnet Ulf Hermanns betont gelassen: „Wir haben weiterhin überhaupt keinen Druck.“ Stellvertretend für ihr Team brachte dies auch Sina Limberg auf den Punkt: „Wir sind in der zweiten Liga vermutlich eh besser aufgehoben, weil wir das Trainingspensum für die Bundesliga kaum leisten können, aber wir werden auch im Derby gegen den JC 66 und am letzten Kampftag gegen den PSV Duisburg wieder alles in die Waagschale werfen.“ Bis dahin bleibt aber noch etwas Zeit. Die letzten beiden Kampftage steigen erst im September.

Text: Henning Wiegert

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