1. Liga in Sichtweite
JC66 gewinnt Spitzenkampf in Walheim
TSV Hertha Walheim - JC 66 Bottrop 5:9 (45:90)
(2. Judo-Bundesliga)
Als Spitzenreiter reisten die Männer des JC 66 Bottrop zum TSV Hertha Walheim. Mit dem Wissen, die Gastgeber vor zwei Jahren in den Play-Downs bezwungen zu haben und dem Selbstvertrauen aus den bisherigen Auftritten in dieser Saison, wollten die Bottroper einen weiteren Schritt in Richtung Erstklassigkeit machen. Der Respekt vor Walheim aber groß: In ihrem letzten Heimkampf Mitte April hatten die Walheimer nämlich den bisherige Tabellenzweiten, KSC ASAHI Spremberg trotz eines 2:6-Rückstands noch bezwingen können.
Umso wichtiger war auch den Bottropern, gut in den Kampf zu starten, um die Halle in Walheim gar nicht erst zu einem Hexenkessel werden zu lassen. Stefan Urselmann (-90kg) und Hamsat Isaev (-73kg) setzten diese Vorgabe auch gleich gut um, gewannen jeweils durch Ippon und brachten den JC mit 2:0 in Front. Zwar unterlag dann Niklas Luckai (-60kg), Michael Korrel (-100kg) und Daxenos Elmont (-81kg) bauten die Führung anschließend aber aus. Die Niederlage von Kalala Ngoy (-66kg) und der Sieg vom straken Tobias Pahnke (+100kg) schlossen die erste Runde ab. Einziger Wehrmutstropfen: Daxenos Elmont verletzte sich in seinem Kampf an der Schulte und musste im zweiten Durchgang durch Dominik Gosens ersetzt werden, der somit eine Gewichtsklasse höher an den Start gehen musste.
"Die erste Runde war sehr stark und nur zu Beginn der zweiten Runde drohte sich das Blatt kurz zu wenden", schilderte Trainer Sven Helbing seine Eindrücke vom Beginn des entscheidenden Durchgangs. Bereits nach 19 Sekunden fiel Stefan Urselmann nämlich auf die Tatami und unterlag durch Ippon, auch Hamsat Isaev verlor seinen Kampf vorzeitig. Jens Malewany, der für Niklas Luckai ins Team rotierte, und Michael Korell stellten dann den alten Abstand wieder her. Die Niederlage von Dominik Gosens war das letzte Achtungszeichen der Gastgeber. Junior Degen in seinem ersten Kampf für die Bottroper, sowie Tobias Pahnke brachten das 9:5 unter Dach und Fach. "Für Tobias freut es mich besonders. Er hat seine Trainingsstruktur noch einmal umgestellt und trainiert jetzt häufiger bei uns. Das er dafür direkt belohnt wurde, gibt ihm noch einen extra Motivationsschub", sagte Helbing. Der Grund für den Wechsel: In Bottrop erhofft sich Pahnke häufiger mit "schweren" Jungs auf die Matte gehen zu können und weniger Zeit im Kraftraum zu verbringen.
Aber Helbing zeigte sich auch mit dem Auftritt des restlichen Teams mehr als zufrieden. "Wir haben es wieder geschafft, ein Team aus Eigengewächsen, Kämpfern aus der Region und internationalen Spitzenathleten auf die Tatami zu stellen. Vom ersten Moment an war eine super Atmosphäre im Team und jetzt können wir langsam anfangen, vom Aufstieg zu reden", so das Fazit des Coaches. Am 12. September empfangen die Bottroper den KSC ASAHI Spremberg zum finalen Showdown um den Aufstieg.
Text: Henning Wiegert