Letzter Heimauftritt für die Judo-Piraten
Der Tabellendritte aus Potsdam ist zu Gast
Die Bottroper stehen derzeit in der Tabelle direkt hinter den Potsdamern auf Rang vier, mit einem Zähler weniger auf dem Konto. Da auch das restliche Mittelfeld der Tabelle relativ eng beisammen liegt, die Teams jeweils zwischen sechs und fünf Punkten stehen, geht es bei den letzten beiden Kämpfen der Saison darum, Platz zwei bis sechs auszukämpfen. Lediglich der unangefochtene Tabellenführer, die SUA Witten, und die beiden Schlusslichter TSV Bayer Leverkusen und KSC Spremberg, mit jeweils zwei Punkten, werden nicht mehr eingreifen.
Auf Platz zwei steht derzeit das Judoteam aus Hamburg mit sieben Punkten, die Hamburger haben jedoch schon einen Kampf mehr absolviert als die Bottroper. Somit ist theoretisch noch alles möglich, ein realistisches Ziel ist es jedoch, Platz drei oder vier zu festigen. Denn mit dem UJKC Potsdam kommt der eigentliche Meisterschaftsfavorit der Nordstaffel nach Bottrop. Die Brandenburger hatten jedoch in der bisherigen Saison mit zwei Problemen zu kämpfen. Ersteres war das Verletzungspech gleich beim zweiten Kampf in Witten, bei dem sich zwei deutsche Stammkämpfer schwere Knieverletzungen zugezogen haben. Zweiteres, welches durchaus ein Luxusproblem sein sollte, ist ein Kader von äußerst vielen talentierten Junioren, die fast durchweg im Deutschen Nationalkader stehen, und damit einen Großteil der Saison auf Einzelmaßnahmen quer durch Europa unterwegs sind.
Letzter Sieg gegen Potsdam vor 14 Jahren
„Die Potsdamer haben in den letzten Jahren einen super Job gemacht und sogar die über Jahrzehnte dominierenden Stützpunkte Berlin, Frankfurt/Oder und Leipzig ganz klar als Nummer eins im Osten abgelöst. Diese Arbeit, die Integration eines Topvereins in einem leistungssportorientierten Internat und die eingefahrenen Erfolge setzen derzeit in ganz Deutschland die absolute Messlatte“, erkennt Bottrops Manager Jan Tefett die großartige Arbeit des Potsdamer Trainerteams rund um Mario Schendel gebührend an. Und wo wir schon bei Mario Schendel sind, erinnert sich der Bottroper Coach Markus Wallerich auch noch an den letzten Bundesligasieg gegen Potsdam, der aus dem Jahr 2005 datiert: „Diesen Kampf werde ich nie vergessen, da ich den letzten Einzelkampf des Tages zu absolvieren hatte und das letzte Mal bis 66kg gekämpft habe. Damals stand Mario auch auf der Matte, allerdings eine Gewichtsklasse höher bis 73kg.“ 9:5 hieß es damals am Ende für die Bottroper.
Das in den Folgejahren zumeist Niederlagen folgten und kein Sieg mehr gelingen wollte, ist der bereits angesprochenen Qualität im Kader der Brandenburger zuzuschreiben. Mit dem Ende der diesjährigen Herren WM in Japan und der Junioren EM in Finnland stehen den Potsdamern an diesem Samstag theoretisch wieder alle Kämpfer zur Verfügung. So bleibt abzuwarten, ob der starke Juniorenblock um den frischgebackenen Superschwergewichts-Vizeeuropameister Erik Abramov geschlossen mit nach Bottrop anreist, und welche ausländischen Asse die Potsdamer aus dem Ärmel zaubern. Zwei Israelis (Schmailov -66kg & Paltchik -100kg) und ein Ungar (Toth -90kg), die sich in der absoluten Weltspitze bewegen, sowie in den unteren beiden Gewichtsklassen zwei Japaner, die Trainerjobs in Europa ausüben, gehören dazu. Die Bottroper können nach derzeitigem Stand auf den kompletten deutschen Kader zurückgreifen. Als ausländische Unterstützung wird wahrscheinlich wieder ein starker holländischer Block erwartet und zudem eventuell ein italienischer Kämpfer.
Unentschieden ist das Ziel
Sollten die Potsdamer mit der vollen Schlagkraft ihres Kaders auflaufen, wird es demnach eine super schwere Aufgabe für die Piraten, etwas Zählbares zu holen. Treten die Potsdamer jedoch, wie bisher in dieser Saison, mit einer ausgedünnten Mannschaft an, sind möglicherweise Punkte für die Bottroper Mannen drin. „Ein Unentschieden gegen Potsdam und ein Sieg gegen Hannover beim letzten Kampf in zwei Wochen, wären ein gelungener Abschluss der Saison“, gibt Manager Tefett die Marschrichtung vor.
Egal wie es kommt, die Piraten wollen ihren Fans einen hochklassigen letzten Heimkampf 2019 liefern und setzen dabei auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung. Los geht es um 17 Uhr in der Dieter-Renz-Halle Bottrop. Karten sind wie gewohnt noch an der Tageskasse zu erhalten, Kinder haben wie immer freien Eintritt.
Text Markus Wallerich