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Piratinnen hadern mit dem Schiedsgericht

Umstrittenes Remis zum Auftakt in Möchengladbach

Die Frauen des JC 66 Bottrop verpassten beim 1. JC Mönchengladbach nur knapp den Auftakterfolg. Gegen den Ligafavoriten stand am Ende ein 6:6-Unentschieden, das in der Unterbewertung klar an den JC 66 gegangen war. Es wäre also mehr drin gewesen, doch auch mit dem Remis konnten die Piratinnen leben, wenngleich sie mit dem Schiedsgericht haderten.

Alina Fiedler holte in der ersten Runde einen wichtigen Punkt.

1. JC M'gladbach – JC 66 Bottrop 6:6 (37:57)
(Frauen, 1. Bundesliga Nord)

„Auf keinen Fall verlieren“, lautete die Marschrichtung der Piratinnen vor dem Duell in Mönchengladbach, am Ende eines erbitterten Kampfes stand das Unentschieden. Ziel erreicht, doch es wäre mehr drin gewesen.

Im ersten Durchgang stachen auf Seiten des JC 66 die Kapitäne Sina Felske (-57 kg) und Julia Rotthoff (-48 kg), Lea Püschel (-78 kg) feierte einen perfekten Einstand im türkisen Judogi und Alina Fiedler (-70 kg) steuerte ebenfalls einen Punkt bei. Die junge Belgierin Myriam Blavier (-52 kg) musste sich erwartungsgemäß der international erfahrenen Polin Karolina Pienkowska geschlagen geben, auch die Niederlage von Saskia Wüst (-63 kg) gegen Sheena Zander kam nicht überraschend. Pech hatte Neuzugang Svenja Radtke (+78 kg), die ihr Duell mit einer Yuko-Wertung verlor. Entsprechend stand zur Pause eine knappe 4:3-Führung für den JC 66.

Im Kampf von Julia Rotthoff gab es eine strittige Entscheidung.

Der zweite Durchgang hätte für den JC 66 dann kaum besser beginnen können. Alina Fiedler (-70 kg) lag gegen Melina Wehmeyer bereits mit einer Waza-Ari-Wertung zurück, ehe sie mit einem erfolgreichen Würger doch noch den Ippon-Sieg zur 5:3-Führung sicherte. Danach unterlag auch Hannah Karrasch (-52 kg) der Polin Pienkowska, doch Lea Püschel (-78 kg) stellte nach nur 47 Sekunden den alten Abstand wieder her (6:4). Anschließend konnte der JC 66 allerdings keinen Bigpoint mehr landen und verpasste so den möglichen Auftakterfolg.

Sina Felske (-57 kg) kam in ihrem zweiten Duell mit Lilo Schulz nicht über ein Unentschieden hinaus, gleiches galt auch für Julia Rotthoff (-48 kg). Als anschließend Svenja Radtke (+78 kg) hauchdünn nach Strafen verlor, war auch die dritte Chance auf die Entscheidung dahin, denn Lena Wilkes, die aus taktischen Gründen in die Gewichtsklasse -63 kg hochgesetzt worden war, trat zum Duell gegen Sheena Zander gar nicht erst. „Das Verletzungsrisiko ist bei einem solchen Gewichtsunterschied einfach zu groß“, erklärte Wilkes. So stand am Ende das 6:6-Remis.

JC-Trainer Wolfgang Amoussou haderte nach dem Kampf vor allem mit dem Schiedsgericht. Insbesondere eine Strafe gegen Julia Rotthoff in ihrem zweiten Kampf erhitzte die Gemüter. „Das waren inakzeptable Fakten. Fehlentscheidungen sind menschlich und sie können vorkommen, aber hier sprechen wir nicht über Fehlentscheidungen, das war krasser“, so der Coach, der ankündigte, auch beim Verband eine Beschwerde vorzutragen. Ansonsten sparte er aber auch nicht an Lob für seine Kämpferinnen: „Doch es war eine tolle Vorstellung meiner Kämpferinnen und die Stimmung im Team war bombastisch.“ Und dank des Punktgewinnes sind die Piratinnen voll auf Kurs. Der erste Schritt in Richtung Medaille ist getan.

Text: Henning Wiegert

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