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Herbstwaldlauf bricht alle Rekorde

Bei der 46. Auflage gingen erstmals über 2000 Sportler auf die Strecke

Die 46. Auflage des Bottroper Herbstwaldlaufes war eine Rekordveranstaltung. 2151 Athleten – und damit so viele wie noch nie - erreichten das Ziel unter dem Förderturm. Rund um das Bergwerk Prosper Haniel herrschte Volksfeststimmung.

Zum Abschied des Steinkohlebergbaus in Bottrop hatten sich auch die Organisatoren des Bottroper Herbstwaldlaufes einiges überlegt. Schließlich sind Laufsportler und Bergbau schon seit 1996, als nach dem Brand in der Dieter-Renz-Halle der Start- und Zielpunkt auf das RAG-Gelände verlegt wurde, miteinander vereint. Als Gastgeschenk hatte jeder Starter bei der Startnummernausgabe ein Stück Kohle bekommen, die Finisher-Medaille in Form des Förderturmes war nach dem Zieleinlauf ein beliebtes Motiv zahlreicher Selfies und Erinnerungsfotos vor dem Zechenpanorama.

Noch einmal parallel zum aktiven Bergbau auf einen der Rundkurse über 50, 25, 10 oder 6,8 Kilometer zu gehen, dürfte für viele Sportler noch einmal ein besonderer Anreiz gewesen sein. Mit 2151 Athleten aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland vermeldet Adler-Langlauf einen neuen Rekord. „So einen riesigen Zuspruch hatten wir nicht erwartet. Es ist uns schwer gefallen erstmals die Teilnehmerfelder zu begrenzen. Wir hatten noch sehr viele Anfragen, die wir leider ablehnen mussten, aber wir haben unsere Kapazitätsgrenze einfach erreicht“, so der Vereinsvorsitzende Stephan Allermann.

Heimsieg für Nina Endt

Nina Endt gewann das Rennen über 25 Kilometer.

Der Sieg in der Königsdisziplin über die 50 Kilometer ging in diesem Jahr mal wieder an einen deutschen Sportler. Jan Kerkmann aus Bielefeld benötigte für den doppelten Rundkurs am Ende nur 3:04:40 Stunden und ließ so die gewohnt starke Konkurrenz aus Belgien und den Niederlanden hinter sich. Bei den Frauen trug sich Anne Stephan (3:48:25 Std.) ganz oben in die Siegerliste ein.

Einen Heimsieg verbuchte Nina Endt für sich. Über die 25 Kilometer ließ die 18-Jährige vom LC Adler Bottrop die versammelte Konkurrenz hinter sich und überquerte nach 1:44:56 Std. als Erste die Ziellinie. Ein toller Erfolg für die von der Stadt Bottrop geförderte Leistungssportlerin. Den Erfolg bei den Männern verbuchte der Belgier Wouter Decock für sich, der im vergangenen Jahr noch über die doppelte Distanz triumphiert hatte. Den anvisierten Streckenrekord verpasste er in 1:29:66 Std. allerdings knapp. Jens Roßkothen, Trainer beim LC Adler Bottrop, erreichte das Ziel als Sechster der Gesamtwertung.

Stadtmeistertitel für Mareike Ressing und John Barth

Mareike Ressing wurde Stadtmeisterin über die 10 Kilometer.

Einen prominenten Sieger gab es im Rennen über die zehn Kilometer. Der Oberhausener Timo Schaffeld, der im Oktober beim legendären Ironman auf Hawaii die Wertung in der Altersklasse der 18-25-Jährigen gewonnen hatte, verteidigte in 34:49 Minuten seinen Vorjahrestitel. Bei den Frauen wurde Mareike Ressing vom LC Adler Bottrop ihrer Favoritenrolle gerecht. In 39:55 Minuten sicherte sie sich nicht nur den Sieg in der Gesamtwertung, sondern auch den Titel der Stadtmeisterin. Bei den Männern ging die Lokalwertung an John Barth (37:11 min) vor Niklas Lindner (38:50 min) und Ralf Knura (39:00 min) von Adler-Langlauf.

Der „Grubenwehrlauf“ über 6,8 Kilometer erfreute sich insbesondere bei einigen jungen Startern großer Beliebtheit. Die Siege gingen jedoch an zwei routinierte Läufer. Muharrem Yilmaz (23:27 min) gewann bei den Männern, die Frauenwertung entschied Janine Groth für sich.

Reibungslose Organisation

Für perfekte Rahmenbedingungen sorgte einmal mehr das gigantische Helferteam, das Adler-Langlauf auch in diesem Jahr rekrutieren konnte. Rund 120 Vereinsmitglieder waren als Streckenposten, beim Kuchen- und Souvenirverkauf und an den Versorgungsstationen im Einsatz. „Ich kann mich nur bei allen Teilnehmern und vor allem den ehrenamtlichen Helfern aus dem Verein bis hin zur Polizei und dem Sanitätsdienst bedanken. Ohne sie wäre die Durchführung dieser Veranstaltung einfach nicht möglich“, so Stephan Allermann.

Und auch mit Blick auf die Zukunft ist dem Ausrichter nicht bange. Die Zusage, dass auch 2019 nach dem Ende des Bergbaus in Bottrop unter dem Förderturm gestartet werden kann, liegt bereits vor. „Alles, was darüber hinaus geht, hängt davon ab, wie lange die Grubenwehr noch vor Ort ist und wie lange die Infrastruktur in der derzeitigen Form existiert. Wir haben uns natürlich schon mit dem Szenario beschäftigt, wie es weiter gehen kann, wenn das Gelände nicht mehr zur Verfügung steht und auch erste Pläne entwickelt. Wir sind in der Hinsicht guter Dinge“, so Pressesprecher Jörg Schlegel. Fest steht also: 2018 verabschiedet sich Bottrop vom Steinkohlebergbau, der Herbstwaldlauf aber bleibt - und wird auch künftig die Laufbegeisterten in und nach Bottrop bewegen.

Ergebnisse: my.race|result

Text: Henning Wiegert

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