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Industriekultur laufend erleben

Am Sonntag steigt die 46. Auflage des Bottroper Herbstwaldlauf

In diesem Jahr endet der aktive Steinkohlebergbau in Bottrop und wenn am Sonntag (4.11.) unter dem Förderturm des Bergwerk Prosper Haniel wieder das Steigerlied erklingt und der Oberbürgermeister den 46. Bottroper Herbstwaldlauf eröffnet, werden wieder rund 2000 Läuferinnen und Läufer auf die Strecke gehen. Die malerische Route durch den Köllnischen Wald und die Kirchhellener Heide mit dem spektakulären Start und Ziel unter dem Förderturm ist ein Eldorado für Laufbegeisterte, die Industriekultur laufend erleben möchten.

Der Start unter dem Förderturm lockt die Massen nach Bottrop. Foto: S. Lindemann

Gestartet wird traditionell über vier Distanzen. Neben den 6,8 Kilometern und den 10 Kilometern mitsamt den Bottroper Stadtmeisterschaften, kommen auch die Freunde der 25 Kilometer sowie die Ultra-Läufer über 50 Kilometer voll auf ihre Kosten. Das Meldeergebnis ist rekordverdächtig: Über 2500 Sportlerinnen und Sportler im Alter von 10 bis 84 Jahren haben eine Meldung abgegeben. Der Ausrichter musste das Anmeldeverfahren sogar vorzeitig schließen.

„Wir sind absolut am Limit. Da ging nichts mehr“, erklärt Jörg Schlegel von Adler-Langlauf Bottrop und ergänzt das Erfolgsgeheimnis: „Die Mischung macht‘s. Hier in Bottrop zum Ende des aktiven Steinkohlebergbaus noch einmal auf die Strecke zu gehen, hat sicherlich viele angelockt. Aber wir haben uns mit der familiären Atmosphäre sicherlich auch einen guten Namen gemacht.“

Ironman-Sieger kommt nach Bottrop

Und auch unter sportlichen Gesichtspunkten lohnt sich der Blick in die Meldelisten. Prominenntester Name ist sicherlich der des Oberhauseners Timo Schaffeld (OTV Endurance). Der Titelverteidiger über die 10.000 Meter gewann im Oktober beim legendären Ironman auf Hawaii die Wertung in der Altersklasse der 18-25-Jährigen und verbesserte dort sogar den Streckenrekord. Für die 3,8 Kilometer im Wasser, die 180 Kilometer auf dem Rad und den abschließenden Marathon benötigte der 22-Jährige gerade einmal 8:51,50 Stunden. Im Schatten der Zeche geht er nun als Favorit über die 10 Kilometer ins Rennen.

Den Streckenrekord über die 25 Kilometer nimmt derweil der Niederländer Wouter Decock in Angriff, nachdem er im Vorjahr bei seinem Sieg den Rekord über die doppelte Distanz nur denkbar knapp verpasst hatte. Die Liste der Anwärter auf den Sieg in der Königsdisziplin über die 50 Kilometer ist derweil erneut lang und mit Dr. Norbert Madry geht auch der Vorsitzende der Deutschen Ultramarathon Vereinigung (DUV) in Bottrop an den Start.

Neue Sieger werden bei den Stadtmeisterschaften über die 10.000 Meter gesucht. Mit Nina Endt und Carsten Butterweck fehlen die Vorjahressieger. „Beide haben aber einen Freistart und könnten zumindest kurzfristig noch melden“, weiß Jörg Schlegel. Zu rechnen ist definitiv mit Mareike Ressing vom LC Adler Bottrop.

Die Vorbereitung im Lager von Adler-Langlauf Bottrop liefen in den vergangenen Wochen auf Hochtouren. Die finalen Vorbereitungen erfolgen am Samstag, wenn mit Unterstützung des Sport- und Bäderbetriebes die Strecke ausgekreidet wird, damit die Sportlerinnen und Sportler aus ganz Nordrhein-Westfalen und den benachbarten Bundesländern sowie aus Belgien und den Niederlanden stets den rechten Weg finden.

Oberbürgermeister Bernd Tischler lässt es sich derweil nicht nehmen, am Sonntagmorgen den Startschuss zu geben. Um 9 Uhr beginnt der Lauf über die 50 km, um 9:40 Uhr geht es für die Sportler auf die Strecke über 25 km. Um 10 Uhr nehmen dann die Aktiven die 10 km in Angriff und zum Abschluss geht es um 10:10 Uhr auch für Läuferinnen und Läufer über 6,8 km auf den Rundkurs. Sie alle tragen dann wieder ihren Teil zu einem erfolgreichen Gelingen von Bottrops größter Sportveranstaltung bei, die sich in 2018 anschickt neue Rekorde aufzustellen.

Teilnehmerlisten: my.race|result

Text: Henning Wiegert

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