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1816 Finisher beim Herbstwaldlauf

Adler-Langlauf verzeichnet Rekordteilnahme unterm Förderturm

Besser hätte es für Organisatoren kaum Laufen können, 1816 Läuferinnen und Läufer beendeten am Sonntag bei herrlichem Wetter eine der fünf Distanzen beim 42. Herbstwaldlauf. Als erster und einziger Sieger beim Bottrop-Marathon trug sich Martin Lohbreyer vom SV Lembeck in die Geschichtsbücher ein, der dabei sogar unter einer Zeit von drei Stunden blieb. Die Stadtmeisterschaft über 10 Kilometer entschied einmal mehr Thorsten Graw für sich.

Blauer Himmel über dem Förderturm.

Der Tag begann in den frühen Morgenstunden. Ab 5 Uhr herrschte auf dem Gelände der Schachtanlage des Bergwerks Prosper III eine rege Betriebsamkeit. Es waren allerdings nicht die Kumpel, die ihre Schicht antraten, sondern die rund 120 in rot gekleideten Helferinnen und Helfer von Adler-Langlauf. Das Bergwerk war an diesem Sonntag zum Herbstwaldlauf traditionell wieder fest in der Hand der Laufsportler und am Ende des Tages stand mit 1816 Finishern ein neuer Teilnehmerrekord. Das fantastische Herbstwetter lieferte optimale Bedingungen und so stellte Pressewart Jörg Schlegel bereits am Mittag fest: „Man kann es eigentlich nicht besser haben.“ Dass bei einem solchen Megaevent natürlich auch einmal eine Panne passiert, gehört zur Tagesordnung dazu und so sagte die stellvertretende Vorsitzende von Adler-Langlauf, Ulrike Theiss-Dorighi: „Wir können stolz auf uns sein, denn dank der vielen ehrenamtlichen Helfern ist es uns gelungen, die Veranstaltung wieder professionell aufzuziehen.“ Ähnlich positiv äußerte sich auch die Mehrheit der Laufbegeisterten. „Macht weiter so. Wir kommen im nächsten Jahr wieder“, lautete der einhellige Tenor.

„Macht weiter so. Wir kommen im nächsten Jahr wieder“

Thorsten Graw (r.) gewann den Stadtmeistertitel.

Nach dem Start durch Oberbürgermeister Bernd Tischler gingen ab 9 Uhr die Läuferinnen und Läufer auf die Rundkurse. Den Streckenrand säumten zahlreiche Zuschauer, besonders im Zielbereich vor der beeindruckenden Kulisse des Förderturms drängten sich die Gäste dicht an dicht, um die Sportler auf ihren letzten Metern anzufeuern. Über die 6,8 km-Distanz beim Grubenwehr-Lauf begaben sich insgesamt 255 Läufer. Bei den Herren siegte Robin Wortelkamp (22:23 min, LAV Oberhausen), bei den Frauen  war Barbara Jedras (26:30, TUSEM Essen) nicht zu schlagen. Der Heidesee-Lauf über 10 Kilometer war einmal mehr auch das Kräftemessen um den Stadtmeistertitel. Ernsthafte Konkurrenz hatte Bottrops Vorzeigeathlet Thorsten Graw allerdings nicht. Mit einer Zeit von 32:33 min enteilte er der Konkurrenz deutlich und blieb dabei sogar noch über eine Minute unter seiner Siegerzeit aus dem Vorjahr. Für ihn war es bei der sechsten Teilnahme der sechste Stadtmeistertitel. „Es ist immer wieder toll hier auf meiner Trainingsstrecke einen Wettkampf absolvieren zu können. Das war eine gute Trainingsmaßnahme“, äußerte sich Graw nach der Siegerehrung. Bei den Frauen ging der Titel an Heike Musielak (39:58 min, Adler-Langlauf). Insgesamt war die 10 km-Distanz mit 623 Teilnehmern am besten frequentiert.

Den Heidhofsee-Lauf über 25 Kilometer absolvierten 550 Läuferinnen und Läufer. Hier hießen die Sieger Stefan Rudnik (1:31:14 h) und Claudia Mordes (1:52:28 h, TUSEM Essen). International besetzt war einmal mehr der Jürgen-Lieber-Lauf. Hier gingen die Ultra-Läufer auf die Strecke, um wertvolle Punkte für die Ultra-Cup-Wertung zu sammeln. Der Niederländer Ralf Preibisch (3:22:48 h, Olympia Halsteren) beendete die 50 Kilometer letztlich am schnellsten. Zweiter wurde der Belgier Gert Mertens. Bei den Frauen gewann Birgit Schönherr-Hölscher (4:02:29 h, RV Triathlon Witten).

Marathon-Sieger bleibt unter drei Stunden

Die erste und vorläufig einzige Auflage des „Bottrop-Marathons“, der anlässlich der 42. Auflage des Herbstwaldlaufes in das Programm aufgenommen wurde, gewann Martin Lohbreyer vom SV Lembeck. Er erreichte das Ziel unter dem Förderturm in einer Zeit von 2:55:23 h und blieb dabei trotz der anspruchsvollen Streckenführung unter der Marke von drei Stunden. Christine Wagner (3:43:20 h) stand bei den Frauen ganz oben auf dem Podium.

Als am Nachmittag auch die letzten Starter das Ziel erreichten, war ein Großteil der Helfer in den roten Jerseys bereits mit dem Abbau beschäftigt. Doch sie alle hielten inne, als Lauflegende Sigrid Eichner auf die Zielgerade einbog. Die 74-jährige aus Berlin überquerte nach 5:56:59 Stunden die Ziellinie und ist so ihrem selbst ausgegebenen Ziel, zum 75. Geburtstag im kommenden Jahr den 1940 Ultra- oder Marathonlauf absolviert zu haben, wieder einen Schritt näher gekommen. Sie war bereits in New York, Hamburg und auf den Reunion zum Marathonsammeln, hat den Badwater Ultramarathon absolviert und seit Sonntagnachmittag gehört auch der Herbstwaldlauf zu ihrer Sammlung.

Wenig später bekamen die fleißigen Helfer noch ein abschließendes Highlight geboten, als die Sonne nach einem herrlichen Tag hinter der Halde Haniel verschwand. Dann hatten auch sie ihren persönlichen Marathon bewältigt. Auf ein Neues! Am 8. November 2015 geht es im kommenden Jahr wieder rund um den Förderturm.

Text: Henning Wiegert

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